Vorwort:
Die folgenden Informationen beziehen sich auf den Bericht des amerikanischen Arztes MD Thomas Lee Hesselink. Der Bericht beruht auf der Analyse von 162 Literaturstellen. Anlass für seine Untersuchungen waren die Erfolge bei der Anwendung eines Produktes zur Erzeugung von Chlordioxid.
Es wird damit erstmalig eine Zusammenfassung der mit Chlordioxid im Zusammenhang stehenden Oxidationsvorgänge im Menschen gegeben. Mit diesen folgenden Beschreibungen können die in den WHO-Guidelines 2006 Werte zur toxischen Wirksamkeit von Chlordioxid hinsichtlich Bakterien, Viren und Parasiten plausibel begründet werden.
Besonders bemerkenswert sind Schlussfolgerungen von T.L. Hesselink bezüglich der Wirkung von Chloriten und Chloraten auf das Absterben von Parasiten. Diese Darlegungen stehen im offensichtlichen Gegensatz zu der geläufigen Auffassung, dass Chlorite und Chlorate grundsätzlich für den menschlichen Organismus schädlich seien. Es scheint sich der Grundsatz „Dosis facid venenum – die Dosis macht das Gift“ zu bestätigen. Wenn Chlorite und Chlorate lediglich Gift für die Bakterien, Viren und Parasiten wären, dann ist das positiver und weiterhin untersuchungswürdiger Effekt.
Der Bericht kann all denen nützlich sein, die sich tiefere Klarheit über die ganzheitlichen desinfizierenden Wirkungen von Chlordioxid verschaffen wollen. Unabhängig von den Wirkungen von Chloridoxiden in den Stoffwechselprozessen der Lebewesen, werden durch Thomas Lee Hesseling wesentliche Argumente zur Anwendung von Chlordioxid für die Sicherung der Qualität des Wassers für den menschlichen Verzehr beschrieben. Es zeigt einen Weg zur Aufbereitung des Wassers für den menschlichen Verzehr in den subtropischen und tropischen Gebieten so zu behandeln.
Es folgen jetzt die zusammengefassten Erkenntnisse von Thomas Lee Hesselink
(die „Ich-Form“ weist auf die Meinung von Thomas Lee Hesselink hin):
1. Oxidationsmittel als physiologische Wirkstoffe
Mit den meisten anderen bekannten medizinisch nützlichen Oxidationsmitteln war ich bereits vertraut. Genannt seien hier: Wasserstoffperoxid, Zinkperoxid, verschiedene Chinone, verschiedene Glyoxale, Ozon, ultraviolettes Licht, hyperbarer Sauerstoff, Benzylperoxid, Artemisinin, Methylenblau, Allizin, Jod, Permanganat. Ich habe zahlreich Seminare darüber gehalten, wie man sie anwendet und wie sie auf biochemischer Ebene funktionieren.
Oxidationsmittel sind Atome oder Moleküle, die Elektronen aufnehmen. Reduktionsmittel dagegen sind Atome oder Moleküle, die Elektronen an Oxidationsmittel abgeben. Setzt man lebende rote Blutkörperchen einer geringen Menge eines Oxidationsmittels aus, ändert sich die Oxyhämoglobin-Aktivität (Hb-O2) dahingehend, dass mehr Sauerstoff in das Gewebe abgegeben wird. Hyperbare Oxygenierung (unter erhöhten Druck gesetzter Sauerstoff):
– wirkt effektiv entgiftend gegen Kohlenstoffmonoxid
– unterstützt die natürlichen Heilungsprozesse bei Verbrennungen, Quetschungen und ischämischen Schlaganfall immens und ist ein wirkungsvolles Mittel gegen bakterielle Infektionen
– innerlich, periodisch und in kleinen Dosen angewandt, stimulieren viele Oxidationsmittel das Immunsystem sehr effektiv. Eine ähnliche Wirkung erzielt man, wenn man lebende Blutzellen ultraviolettem Licht aussetzt.
Diese Behandlungsmethoden wirken durch einen natürlichen physiologischen Impulsmechanismus, der periphere weiße Blutkörperchen dazu anregt, Zytokine zu bilden. Diese Zytokine dienen als Alarmsystem und sorgen dafür, dass die Zellen vermehrt Krankheitserreger angreifen und allergische Reaktionen verhindert werden.
Aktivierte Zellen des Immunsystems produzieren im Rahmen eines Entzündungsprozesses wirksame natürliche Oxidationsmittel, um den Körper an Infektions- oder Krebsherden von der jeweiligen Krankheit zu befreien. Eines dieser natürlichen Abwehr-Oxidationsmittel ist Wasserstoffperoxid. Ein anderes ist Peroxynitrat, ein Produkt aus Superoxid-Radikalen und Stickoxid-Radikalen. Ein weiterer ist hypochlorige Säure, die konjugierte Säure von Natriumhypochlorit.
2. Oxidationsmittel als Keimtöter
Verschiedene starke Oxidationsmittel sind als Desinfektionsmittel weit verbreitet. Es ist bewiesen, dass Bakterien nicht in der Lage sind, sich in einem Medium auszubreiten, das mehr ( Elektronen aufnehmende) Oxidationsmittel als ( Elektronen abgebende ) Reduktionsmittel enthält. Somit sind Oxidationsmittel bakteriostatisch, wenn nicht gar bakteriozid.
Einige Oxidationsmittel wie Jod, diverse Peroxide und Permanganat werden oberflächlich auf der Haut angewandt, um Infektionen vorzubeugen, die von Bakterien oder Pilzen ausgelöst werden. Chlordioxid wird ähnlich verwendet.
Hypochlorite kommen vor allem als Bleichmittel zum Einsatz, dienen aber auch zur Entkeimung von Schwimmbädern und als Desinfektionsmittel. Chlordioxid wie auch Ozon werden als keimtötende Mittel zur Wasseraufbereitung genutzt.
Natriumchlorit-Lösungen werden schon lange als Mundwasser gegen Mundgeruch und Bakterien im Mundraum verwendet. Mit Säure versetztes Natriumchlorit ist von der FDA in der Fleischverpackungsindustrie als Spray zur Desinfektion von Fleisch zugelassen. Landwirte benutzen das Mittel, um Kuheuter zu reinigen und so Mastitis vorzubeugen und um Eier von krankheitserregenden Bakterien zu reinigen. Chlordioxid tötet zudem viele Viren ab. Mit angesäuertem Natriumchlorit kann man sogar Gemüse keimfrei machen. Es wurden Versuche unternommen, mittels oral verabreichter Natriumchlorit-Lösungen Pilzinfektionen, chronische Müdigkeit und Krebs zu behandeln. In dieser Hinsicht ist leider nur sehr wenig in der Literatur veröffentlicht worden.
3. Malaria ist anfällig für Oxidationsmittel
Von November 2006 bis Mai 2007 habe ich viele 100 Stunden damit zugebracht, biochemische und medizinische Literatur nach der biochemischen Funktionsweise von Plasmodien zu durchsuchen. Vier Spezies sind für den menschlichen Körper pathogen:
– Plosmodium vivax
– Plasmodium falciparum
– Plosmodium ovale
– Plasmodium malariae.
Dabei stieß ich auf ein Fülle von hinweisen darauf, dass Plasmodien, ebenso wie Bakterien anfällig gegenüber Oxidationsmitteln sind. Schädlich für Plasmodien sind beispielsweise: Artemisinin, Atovaquon, Menadion und Methylenblau. Zudem hängt das Wachstum und Überleben von Plasmodien, wie auch von Bakterien und Tumorzellen, stark davon ab, ob genügend Thiol-Verbindungen vorhanden sind.
Thiole sind auch bekannt als Sulhydrylgruppen (RSH) und verhalten sich als Gruppe wie (Elektronen abgebende) Reduktionsmittel. Das macht sie höchst empfindlich gegenüber Oxidationsmitten. Sie reagieren leicht mit Chloroxiden und dazu zählen auch Natriunchlorit und Chlordioxid, eben die Wirkstoffe in Humbles Lösung.
Wenn Thiole mit Chloroxiden (so auch Chlordioxid) oxidieren, kommen u.a. folgende Stoffe heraus: Disulfid (RSSR), Disulfidmonooxid (RSSOR), Sulfensäure (RSOH), Sulfinsäure(RSO2H), Sulfonsäure (RSO3H). Alle diese Stoffe entziehen dem Parasiten die Lebensgrundlage. Sind durch die Oxidation die für den Parasiten lebenswichtigen Thiole vernichtet, dann stirbt dieser. Zu den für die Plasmodien-Spezies überlebensnotwendigen Thiolen gehören: Liponsäure und Dihydroliponsäure, das Coenzym A und das Acyl-Trägerprotein, Glutathion, Glutathion-Reduktase, Glutathionoxin, Plasmoredoxin, Thioredoxin-Reduktase, Ornithin-Decarboxylase und Falcipain.
4. Häme als Sensibilisatoren von Oxidationsmitteln
Von besonderer Bedeutung für die Behandlung von Malaria ist, dass die bevorzugte Proteinquelle der plasmodialen Trophozoiten im Inneren der roten Blutkörperchen Hämoglobin ist. Dabei nehmen sie das Hämoglobin in eine Organelle auf, die sich „saure Nahrungsvakuole“ nennt. Die hohe Säurekonzentration in dieser Organelle könnte zusätzlich zur Umwandlung von Chlorit in das weit aktivere Chlordioxid beitragen, und zwar im Inneren des Parasiten. Als nächstes hydrolisiert Falcipain (ein Hämoglobin verdauendes Enzym) das Hämoglobin-Protein und setzt dessen nahrhafte Aminsäuren frei. Ein wichtiges Nebenprodukt dieses Verdauungsprozesses ist, dass aus jedem verdauten Hämoglobin-Molekül vier Häm-Moleküle freigesetzt werden. Freie Häm-Moleküle (auch Ferriprotoporphyrin genannt) sind redoxaktiv und können daher mit dem sie umgebenden Sauerstoff reagieren, von dem in roten Blutkörperchen immer reichlich vorhanden ist. Daraus entstehen Superoxid-Radikale, Wasserstoffperoxid und andere reaktive toxische Arten von Oxidationsmitten. Diese vergiften den Parasiten von innen heraus. Um sich selbst vor dem gefährlichen Nebeneffekt des Blutprotein-Konsums zu schützen, müssen Plasmodien permanent und schnell Häme eliminieren. Das wird auf zwei Wegen erreicht: Zum einen werden Häm-Moleküle polymerisiert und bilden Hämozoin. Zum anderen werden Häme in einem Entgiftungsprozess abgebaut, für den reduziertes Glutathion (GSH) nötig ist.
Weil Herr Humble genau diese zwei Wirkstoffe in seinem Mittel verwendet, ist nur wahrscheinlich, dass der bereits beobachtete Effekt – das Absterben von Plasmodien – auch hier eintritt. Daher sorgt alles, was verhindert, das der Parasit an reduziertes Glutathion gelangt (auch der Kontakt zu Oxidationsmitteln), in den Zellen des Parasiten für einen Stau an toxischen Häm-Molekülen. Da Natriumchlorit und Chlordioxid Glutathion oxidieren, unterbinden sie den Entgiftungsprozess des Parasiten.
5. Überwindung von Antibiotika-Resistenz mittels Oxidation
In diesem Zusammenhang muss auch die Resistenz der verschiedenen Plasmodien-Spezies gegenüber den gebräuchlichen antiprotozoalen Antibiotika angesprochen werden. Quinin, Chloroquin, Mefloquin und andere Chinolin-Antibiotika wirken dadurch, dass sie das Häm-Entgiftungssystem in den Trophozoiten blockieren. Viele Plasmodien-Stämme, gegen die wiederholt mit Chinolin vorgegangen wurde, haben einen Weg gefunden sich anzupassen und eine Resistenz zu entwickeln. Jüngste Forschungsarbeiten haben jedoch gezeigt, dass der Mechanismus hinter der entwickelten Resistenz, lediglich darin besteht, dass vermehrt Glutathion produziert und eingesetzt wird. Diese Arbeiten haben ebenfalls nachgewiesen, dass die Parasiten wieder auf Quinolin-Antibiotika ansprechen, sobald das Glutathion oxidiert oder anderweitig vermindert wird. Einige Versuche, bei denen man Oxidationsmittel parallel zu Quinolinen eingesetzt hat, haben bereits erste Erfolge gezeitigt. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass keine noch so große Menge an Glutathion (GSH) in den Plasmodien je gegen eine genügend hohe Dosis Chlordioxid bestehen könnte. Man beachte, dass jedes Chlordioxid-Molekül je 5 Glutathion-Moleküle unschädlich machen kann.
Lebewesen besitzen ein Wiedergewinnungssystem, durch das sie oxidierte Schwefelverbindungen wiedergewinnen können. Dabei werden Wasserstoffatome an diese Schwefel-Verbindungen abgegeben und so deren ursprünglicher Zustand als Thiole wiederhergestellt. Das Enzym Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PDH) spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Patienten mit einem genetisch bedingten G6PDH-Defekt, besser bekannt als Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, reagieren besonders empfindlich auf Oxidationsmittel und prooxidative Medikamente. Diese genetisch bedingte Erkrankung hat allerdings den Vorteil, dass die Betroffenen gemeinhin resistent gegen Malaria sind. Zwar können auch sie erkranken, doch verläuft die Erkrankung bei ihnen weit weniger schlimm, da sie nicht über eine genügende Menge an dem Enzym verfügen, dass der Parasit braucht, um das Glutathion zu reaktivieren.
Zudem wird G6PDH leicht durch Natriumchlorat gehemmt, ein weiteres Mitglied der Familie der Chloroxid-Verbindungen. Natriumchlorat ist in geringem Maße auch in Jim Humbles Anti-Malaria-Lösung enthalten. Unter leicht alkalischen Bedingungen dürfte sich ein wenig Natriumchlorat auch in vivo als Folge der langsamen Reaktion von Chlordioxid und Wasser bilden. Die Plasmodien versuchen zwar, das Glutathion zu ersetzen, das bei der Oxidation verloren geht. Wenn G6PDH aber durch Chlorat gehemmt wird, ist dies sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich.
6. Die Bedeutung von Eisen
Obgleich ein Grossteil der verfügbaren Literatur sich allein auf das gestörte Redox-Gleichgewicht bezieht, das zu einem Mangel an Thiolen führt, sollten auch andere toxische Mechanismen berücksichtigt werden, mit denen Chloroxid gegen Plasmodien vorgeht. Chloroxide (z.B.:Chlorite) reagieren für gewöhnlich mit zweiwertigem Eisen. Das erklärt, warum es beim Kontakt zu großen Mengen Chloroxiden, wie z.B. Natriumchlorit, zu einem deutlichen Anstieg des Methämoglobin- Spiegels kommt. Methämoglobin ist eine den Stoffwechsel nicht beeinflussende Form des Hämoglobins, in der der Cofaktor zweiwertiges Eisen zu dreiwertigem Eisen oxidiert ist. Viele Enzyme in Lebewesen, auch in Parasiten, verwenden Eisen als Cofaktor. Daher ist anzunehmen, dass jede Schädigung der Plasmodien durch Chloroxide (Chlorite, Chlorate) von der Wandlung der zweiwertigen zu dreiwertigen Eisen-Cofaktoren begleitet wird.
7. Die Bedeutung der Polyamine
Weitere Metaboliten, die Tumore, Bakterien und Parasiten zum Wachstum und Überleben brauchen, sind Polyamine. Fehlen diese, können Erreger nicht mehr wachsen, sie sterben. Auch Polyamine reagieren leicht auf Oxidation und lassen sich durch starke Oxidationsmittel zerstören. Wenn Polyamine oxidieren, verwandeln sie sich in Aldehyde, die wiederum tödlich für Parasiten und Tumorzellen sind.
Somit richtet alles, was Polyamine oxidiert, doppelten Schaden an den Krankheitserregern an. Man weiss, dass gerade Chlordioxid besonders heftig mit sekundären Aminen reagiert. Zu den sekundären Aminen zählen auch Spermien und Spermiden, die aus biologischer Sicht beiden wichtigsten Polyaminen.
Quellen:
1) Jim Humble / MMS – Der Durchbruch
(Deutsche Erstausgabe 2008, Mobiwell-Verlag, Potsdam 2008, Anhang 1, S. 186 – 204)
2) http://www.healthsalon.org/309/thomas-lee-hesselink-md-writes-on-mms-and-sodium-chlorite/
3) http://www.npi.gov.au/database/substance-info/profiles/21.html
Anmerkung:
Nach weltweiten Recherchen kann der Bericht von Thomas Lee Hesseling zu den Oxidationsvorgängen im Zusammenhang mit Chlordioxid als besonders wertvoll eingestuft werden. Er stützt die Ausführungen in dem Arbeitsblatt „Informationen zu Haftungsrisiken bei der Trinkwasserversorgung“ und vertieft die Applikation von Chlordioxid im allgemeinen und im besonderen zur mikrobiologisch unbedenklichen Herstellung von Wasser für den menschlichen Verzehr. Damit ist Chlordioxid auch in der Getränkeindustrie (zB: Coca-Cola) ein zu favorisierendes Mittel zur Desinfektion der Anlagen und Geräte und des durchfließendes Wassers, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist.